Polarlichter über dem Mürztal

Hier noch ein Nachtrag meiner Fotos und Zeitrafferaufnahmen der Aurora von 10. auf 11. Mai 2024.

Am 9.Mai wurden Aufnahmen einer sehr großen Fleckengruppe auf der Sonne geteilt, die dann nach mehreren Ausbrüchen für Polarlichter in der Nacht darauf sorgten.

Findige Kollegen von unserem Club haben uns bereits früh am Abend vorgewarnt, dass möglicherweise welche zu sehen sein werden. Als dann um 11:00 die ersten Fotos mit einem rot eingefärbten Horizont (stable red auroral arc – SAR Phänomen) in den sozialen Gruppen auftauchten, schnappte ich spontan meine schon lange nicht mehr aufgeladene Kamera und einen Ersatzakku und fuhr auf die Burg Oberkapfenberg.

Erste Fotos zeigten nur ein gleichmäßiges und großflächiges rotes Leuchten, welches sich von Norden kommend, weit über den Zenit nach Süden streckte, und auch der Nordhorizont war ungewohnt hell:
(EOS 70d, 12mm Rokinon f/2.8 fisheye, 30sec, ISO 400)

Während ein paar Light-Painting Experimente zeigten sich um Mitternacht plötzlich Strukturen auf den Aufnahmen, die mir visuell zuvor noch nicht aufgefallen waren.

Kurz darauf wurden die Farben immer intensiver, so dass das Rot, zunehmend visuell sichtbar wurde:

Beim Blick Richtung St. Marein waren dann die Strukturen und die rote Farbe eindeutig mit freiem Auge sichtbar:

Es mischten sich auch pinke und magentafarbene Töne in die Aufnahmen, welche natürlich nur von der Kamera wargenommen wurden:

Bei diesen 30sec Belichtungen merkte ich jedoch, dass die Details der vertikalen Säulen durch deren schnelle Bewegung bereits verschwommen wurden. Also entschied ich mich ein Zeitraffer mit jeweils 4sec Belichtungen bei ISO 3200 aufzunehmen. Daraus gelang mir dann folgendes Zeitraffer mit sehr viel Aktivität:

Vor zwei Uhr Morgens schwachte es dann ab und es war für eine Weile wenig bis nichts zu sehen, bis sich kurz nach zwei Uhr wieder bewegenden Säulen zeigten, diesmal eher weiter weg in horizontnähe.
Visuell waren diese nur mehr in grau zu sehen, doch die Kamera sah natürlich noch die Farben:

Selbst um 3:00 früh, als alle Akkus leer und ich bereits zuhause war, waren konnte ich von Bruck aus noch Aurorasäulen wandern sehen.

Zum Abschluss noch ein Versuch von mir, den visuellen und fotografischen Eindruck gegenüber zu stellen.
Es ist natürlich sehr schwer bis unmöglich das visuell Gesehene, wahrheitsgetreu zu reproduzieren und somit sollte dieser Versuch auch mit Vorsicht genossen werden. Er soll aber zeigen wie viel intensiver die Farben von einer Kamera gesehen werden, im Gegensatz zu einem dunkeladaptierten Auge.

Rechts in der Collage befinden sich obige Fotos, und links finden sich meine Versuche, das visuelle Erlebnis aus den Aufnahmen zu emulieren. Diese habe ich durch schwellwertbedingtes Entsättigen und Abdunkeln der Fotos, versucht nachzustellen.

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