Langsam werden die Schatten kürzer. Sehr langsam. Dauert ein Tag auf der Erde ein paar Stunden, dauert es auf dem Mond von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang 29 Tage! Umso langsamer werden auch die Geheimnisse der Mondoberfläche preisgegeben. Seine uralte, geschundene Oberfläche, gezeichnet von Meteoriteneinschlägen in der Frühzeit des Sonnensystems. Werden die geologischen Merkmale der Erde durch die Wanderung der Kruste begraben und ungeformt so halten sich die Einschlagspuren auf unserem Begleiter Milliarden von Jahren. Ein besonders schönes Zeugnis aus der Frühzeit des Mondes ist die Kraterkette Theophilus, Cyrillus und Catherina. Sie liegen an den Küsten des Mare Nectaris, des Nektarmeeres. Theophilus ist der obere Krater. Er ist mindestens eine Milliarde Jahre alt. Man erkennt an seiner ausgeprägten Form das er der jüngste Krater ist. Auffällig sein Zentralberg, der aus 3 Bergen besteht. Der gesamte Krater hat einen Durchmesser von 99 Kilometer. Sein Kraterwall ist bis zu 6 Kilometer hoch, sein Zentralberg erhebt sich 1.400 Meter über den Kraterboden. Man sieht schön seine Terrassen, auch ein Hangrutsch ist im Grenzgebiet zum nächsten Krater zu sehen. 3 Zentralberge hat der nächste Krater, Cyrillus, unterhalb davon, aber er ist schon mehr verwittert. Catherina, der Krater ganz unten ist schon viel mehr verwittert. Man sieht einen größeren Krater in ihm und die Kraterwälle sind auch nicht mehr so schön ausgeprägt wie beim obersten Einschlagsmal. Die Entstehung von Catherina reicht wahrscheinlich sogar 3,8 Milliarden Jahre in die Vergangenheit zurück. Ein Zeuge aus der Frühzeit der Entstehung des Sonnensystems!

