Die Narben des Mondes

Der Mond ging im Osten auf. Doch etwas stimmte nicht. Er war fast 1/3 größer als sonst. Wir schreiben das Jahr 3,8 Milliarden Jahre vor Christus. Der Mond entfernt sich im Jahr um 3,8 cm / Jahr von der Erde. Dadurch erschien er damals viel größer als heute. Noch etwas war anders – der Mond glühte, erstrahlte im Licht von riesigen, flüssigen Magmaseen auf seiner Oberfläche. Das Zeitalter wird das imbrische Zeitalter genannt, das Mare Imbrium entstand damals. Eine gewaltige Katastrophe erschütterte seinerzeit das Sonnensystem, durch das Wandern der Gasriesenplaneten Jupiter und Saturn auf ihren Umlaufbahnen wurden massenweise Asteroiden ins innere Sonnensystem geleitet – mit fatalem Folgen deren Narben besonders am Mond noch heute zu sehen sind. In dieser Zeit wird auch der hier abgebildete Krater Posidonius gebildet. Der Krater besitzt einen Durchmesser von 96 Kilometer. Nach einer Artillerieformel hat der einschlagende Asteroid einen 20 fachen geringeren Durchmesser, also um die 5 Kilometer. Der Kraterrand wurde mit Lave aus dem angrenzenden Meer der Heiterkeit, dem Mare Serenitatis geflutet. Eine Narbe aus der Urzeit des Sonnensystems!