Sonntag Abend. Seit gefühlt 3 Monaten gab es die erste sternenklare Nacht. Doch für mich unnereichbar, ein in der Familie geteilter Virus verschaffte mir einen Hustenreiz mit rinnender Nase. Hatte ich früher nur den Täter bei der Fernsehreihe „Tatort“ versucht zu entlarven hat sich gestern etwas geändert – ein 30 mal 10 mal 10 Zentimeter großes Smartteleskop wurde auf den Balkontisch getragen und ausgelevelt. Obwohl ich in einer lichtverschmutzten Siedlung mit einem Balkonblick wohne die mir nur ein 50stel des Himmels zeigt begann ich meine astronomische Reise. Zuerst kam ich beim wunderschöne tiefstehenden zunehmenden Mond an. Die ersten Krater und Mare wurden von der auf dem Mond aufgehenden Sonne beleuchtet. Danach fuhr ich den Kugelsternhaufen Messier 13 an. Ein Fossil das unsere Galaxis umkreist mit Sternen, die über 10 Milliarden Jahre alt sind. Danach fuhr ich zu meinem Winterprojekt, dem Helix Nebel oder wie er auch genannt wird „Das Auge Gottes“. Hier beleuchtet ein erdgroßer Sternkern mit 100.000 Grad Oberflächentemperatur die abgestoßene Hülle des Sterns. Eine Vorrauschau, das unserer Sonne in 4 Milliarden Jahren blühen wird. Der Nebel liegt in 650 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Wassermann. Zum Schluß reiste ich noch vor unserer Haustür, zum Planeten Neptun. Er ist nicht weit am Himmel entfernt vom Helixnebel. Kann ich da vielleicht seinen großen Mond Triton auch sehen? All diese Bilder entwickelten sich in der warmen Stube, während ich den Mörder beim Tatort jagte. Eine Revolution in der Amateurastronomie.











