Ein guter Freund erscheint wieder. Das ganze Jahr war er nicht zu sehen, jetzt ist er wieder ein paar Monate sichtbar – das Sternbild Orion! Erscheint zunächst der rote Riesenstern Beteigeuze über dem östlichen Horizont folgen danach die drei Gürtelsterne und schließlich der blaue Rigel dem Sternenlauf. Ein ganzer Spiralarm unserer Milchstraße, der Orion Arm, ist nach dem Sternbild benannt. Doch Orion verbirgt ein Geheimnis. Ein milchiges Wölckchen, schon mit freiem Auge als Wölkchen zu sehen. Der Orionnebel. Eine Sternengeburtsstätte. Ein kosmischer Kreissaal. In dieser riesigen Ansammlung aus Gas und Staub werden neue Sterne geboren. Unsere Sonne war vor 4,5 Milliarden Jahren in so einer Wolke entstanden. Die Ausmaße sind beeindruckend. Das Licht benötigt 1.365 Jahre zu uns. Der Durchmesser beträgt 20 Lichtjahre. Klingt nach nicht viel. Verkleinert man die riesige Sonne auf die Größe einer Kugelschreiberspitze wäre der Orionnebel 8 Kilometer groß, so gewaltige Ausmaße wie der Mount Everest. 3000 Sterne sind dort gebildet worden. Er besteht aus Material mit 10.000 Sonnenmassen. Der ganze Komplex wird fast ausschließlich von einem Riesenstern, Theta Orionis C, in seinem Zentrum beleuchtet. 47 Sonnenmasse. 50.000 Grad Oberflächentemperatur. Wie ein Thermometer zeigen die leuchtenden Gasfarben des Nebels an das in ihm tödliche Strahlung herrscht. Ähnlich dem Prinzip einer Leuchtstoffröhre wird das Gas zum Leuchten angeregt. Rötlicher Wasserstoff. Sauerstoff. Man sieht auch sehr schön wie die Strahlung und Sternenwinde den Nebel durchmischen. Eine chaotische Struktur. Doch wir Menschen als Eintagsfliegen im kosmischen Geschehen sehen nur eine Momentaufnahme. In ein paar Millionen Jahren hat sich der Nebel aufgelöst. Übrig bleiben wird ein junger, offener Sternhaufen ähnlich dem der Plejaden. Junge Sonnen, die ihr Licht auf ihre Kinder, den Planeten scheinen lassen.