Der Zwilling unserer Milchstraße. Oft sitze ich unter dem Sommersternhimmel und bewundere das glühende Band unserer Milchstraße. In der Zwischenzeit belichtet die Kamera am Teleskop stundenlang die schwachen Himmelsobjekte. Und ich bade derweil im Sternenlicht. Wie gerne würde ich auch aus unserer Galaxie herausfliegen und das wunderbare Spiralmuster unserer Heimatgalaxie mit eigenen Augen sehen! Warum? Spiralgalaxien sind für mich die majestätischen Objekte im Universum. Dies ist die Galaxie Messier 61. Diese kosmischen Feuerräder werden durch Schwerkraftwellen erzeugt. Sie drehen sich unglaublich schnell – und doch benötigen sie unglaublich lange für eine Umdrehung. Unsere Milchstraße 220 Millionen Jahre. Für eine Umdrehung. Vor 220 Millionen Jahren hatten die Dinosaurier ihren Siegeszug angetreten. Waren alle Kontinente im Urkontinent Pangäa vereint. Das Zentrum dieses Sternenhauses wird gebildet von alten Sternen. Es leuchtet heller, da es ein aktives Zentrum besitzt. Ein aktives Zentrum bedeutet, dass es ein supermassives schwarzes Loch besitzt, eine sogenannte Seyfertgalaxie, bei der wir von oben direkt auf das schwarze Loch blicken. Die Spiralarme werden von jungen, hellen, blauen Riesensternen gebildet. Diese Galaxie hat ähnlich wie unsere Galaxie einen Durchmesser von 95.000 Lichtjahren. Ein Lichtstrahl benötigt 95.000 Jahre um diese Galaxie zu durchqueren. Sie ist 55 Millionen Lichtjahr von uns entfernt. Ein Lichtstrahl benötigt 55 Millionen Jahre um dorthin zu gelangen. Nach Messungen folgt sie dem Hubble Gesetz sehr gut und entfernt sich mit 1.566 Kilometern von uns – pro Sekunde! Diese Galaxie hat noch, wie unsere Milchstraße, eine Besonderheit. Einen Balken im Zentrum, der ihr Material zuführt. Gas und Staub werden in diesem Balken Richtung Zentrum der Galaxie transportiert. Im Zentrum dieser Spiralgalaxie wohnt eben dieses supermassive schwarzes Loch, wie in fast jeder Galaxie. Ich fand diese Galaxie mehr durch Zufall im Sternbild Jungfrau. Normal dürfte sie dort so nicht bestehen. In diesem Sternbild gibt es viele Galaxien. Durch Begegnungen dieser Galaxien berauben sie sich gegenseitig von Gas- und Staub, dem Baumaterial neuer Sterne. Übrig bleiben dann rote, elliptische Galaxien. Sie sehen aus wie strukturlose Eier, kein Schimmer vom Glanz der Spiralgalaxien. Und doch sind sie aufgrund ihrer Größe mehr als eindrucksvoll. Aber am schönsten sind die Spiralgalaxien. Die Natur mag gerne die Form. Man findet sie in Schneckenhäusern, Sonnenblumen, Hurrikane oder in diesen unglaublich großen Sternenhäusern.