Das aktuell hohe Aktivität der Sonne hält weiter an…eine neue, recht aktive Fleckengruppe hat sich im Osten reingedreht. Zur ihr gesellt sich eine prachtvolle Protuberanz am heutigen 18. Mai 2024.
„Erholung“ für die Sonne
Nach all der Aufregung der vergangenen Tage mit X-Flares, großen Protuberanzen und natürlich dem Eintreffen eines G4-Sonnensturms, der wunderschöne Polarlichter auch über Österreich produzierte, gibt es nun etwas Entspannung für unser Zentralgestirn.
(Aufnahme im sogenannten Kontinuum/Weißlicht am 15. Mai 2024)
Der Verursacher der Polarlichter
Spikulen und Protuberanzen
Spikulen sind flammenartige, gut 1000km (oder mehr) hohe Strukturen am Rand der Chromosphäre der Sonne. Das sind ebenfalls eruptive Erscheinungen wie ihre größeren Verwandten, die Protuberanzen. Diese Aufnahme entstand am 12. Mai 2024.
Polarlicht über Österreich am 10. Mai 2024
Was für ein Glück! Ein Sonnensturm der zweitstärksten Kategorie – G4 traf am frühen Abend auf die Erde und seine Intensität war groß genug, dass auch wir in Österreich nach Einbruch der Nacht, wenige Stunden danach, noch intensives Polarlicht, Aurora Borealis, erleben konnten. Da der Sturm im Unterschied zum November 2023 eine Stufe stärker gewesen ist, war das visuelle Erlebnis auch weit schöner, intensiver und die Kamera konnte (Bild wurde nachträglich NICHT farbgesättigt) das rot/pinke Leuchte inklusive zarter Lichtsäulen perfekt einfangen.
X-Flare am 10. Mai 2024
Heute Morgen war es soweit – ich konnte einen Flare der stärksten Kategorie X, konkret
X 3.98, aufnehmen. Bei so einem Flare handelt es sich um ein eruptives Ereignis in der Chromosphäre der Sonne, der auch einen intensiven Strom an geladenen Teilchen („Sonnensturm“) freisetzt. In der Folge könnte es dann auch über Österreich zu Aurora-Erscheinungen kommen.
Größe wie beim Carrington-Event 1859
HEUTE am 9. Mai 2024 ist im Südwesten der Sonne die bis dato größte Fleckengruppe vom Zyklus 25 namens AR3664 sichtbar, nahezu 200.000km (!) lang und sie hat in den vergangenen Tagen mehrere Sonnenstürme der höchsten Kategorie/Klasse X produziert. Inzwischen hat sie eine vergleichbare Größe erreicht wie beim berühmten „Carrington-Event“ von 1859. Diese Fleckengruppe ist bereits mit bloßen Augen auf der Sonnenoberfläche erkennbar, natürlich nur geschützt betrachtet bei Verwendung einer Sonnenfinsternis-Brille.
Sternentheater
Die Sonne im Weißlicht am 6. Mai
Auch mit einer Standardkamera lassen sich bereits tolle Aufnahmen umsetzen. Man benötigt lediglich einen entsprechenden Filter, Glas oder Folie von einem Markenhersteller (iso-Norm), der das Sonnenlicht, wie zB hier, um das Hunderttausendfache reduziert und den Blick auf die Fleckengruppen oder die Fackelgebiete am Sonnenrand ermöglicht.
Zahlreiche Protuberanzen
Das (wohl schon erreichte) Aktivitätsmaximum im aktuellen 25. Sonnenzyklus bereitet uns weiterhin viel Freude. Praktisch täglich können spektakuläre Auswürfe von der Sonnenoberfläche beobachtet und bildlich festgehalten werden.